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Benny Behrla: Heim-Grand-Prix war die emotionalste Erinnerung

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Interview mit dem NWJV-Vizepräsidenten

Bei der Verbandstagung des NWJV am 12. Mai in Bochum wurde Benny Behrla als Vizepräsident neu in das NWJV-Präsidium gewählt. In unserem Interview erklärt der 33-jährige frühere Nationalkämpfer wie es zu seiner Kandidatur kam und welche Ziele er verfolgt.

Wie siehst du deine Rolle als Vizepräsident?

Zunächst gab es ja keine Aufgabenbeschreibung oder Abläufe, auf die ich mich hätte vorbereiten können. Es war ein bisschen wie ein Sprung ins kalte Wasser, aber nun würde ich es vielleicht mit der Arbeit eines Teammanagers vergleichen.

Eine Frage, die ganz Judo-NRW interessiert: Wer wusste von deiner Kandidatur?

Oh Mann, das ist eine Geschichte für die Familienchronik. Ich habe ein paar Wochen vorher überlegt, mich zur Wahl zu stellen und wusste, dass es zwei Bewerber gab. Bis zum Tag der Wahl wusste niemand Bescheid, außer meinem Vater und meiner Frau ..., die ausgerechnet am gleichen Morgen die ersten Wehen hatte. Ich wäre fast nicht nach Bochum gefahren, weil ich Angst hatte, die Geburt meines Kindes zu verpassen. Am Ende haben wir unsere größte Tochter entscheiden lassen, ob ich fahren darf. Ich durfte, aber nur unter der Bedingung, dass ich auch gewinne. Netterweise hat mein Sohn mit seiner Ankunft auch noch gewartet bis ich wieder da war, aber man hat sicher bei der Wahl gemerkt, dass ich ziemlich auf heißen Kohlen saß.

Die Strukturen im NWJV?

Meine Vorgänger haben wirklich gute Arbeit geleistet. Aber, auf die Gefahr hin, mich überheblich anzuhören, vieles davon ist nicht mehr zu 100 Prozent zeitgemäß und wir sollten uns nicht darauf ausruhen. Ich hoffe sehr, dass wir die tolle Basis erhalten und manche Dinge einfach noch etwas effizienter, frischer und einfach noch besser gestalten können. Das beginnt bei scheinbar oberflächlichen Dingen wie der Optimierung unseres Social-Media-Auftritts und geht weiter bei noch genauerer Kompetenzanalyse, besserer Förderung der Athleten und einem Fokus auf Gleichstellung und Fairness.

Erzähl uns, was waren deine besten NWJV-Momente?


Den allerersten Kontakt mit dem NWJV hatte ich auf der DEM U 15 in Backnang, wo ich zum ersten Mal dieses ganz gewisse Wir-Gefühl vom NWJV mitbekommen habe. Ein Jahr später gab Erik Goertz eine legendäre Ansprache in Duisburg bei der DEM, nach der wir wie die Gladiatoren aus der Umkleidekabine gekommen sind. Meine emotionalste Erinnerung bleibt allerdings für immer der Heim-Grand-Prix, dieses Gefühl, vor der NWJV-Tribüne zu kämpfen, als NWJV-Judoka, da waren die Siege zu 50 Prozent der Kulisse zu verdanken.

Was wünschst du dir von den Mitgliedern?

Feedback! Ich möchte, dass die Mitglieder mir schreiben, was sie für Veränderungsbedarf sehen, was verbesserungswürdig ist und was einfach so bleiben soll, wie es ist.




Zur Person:

Benny Behrla lebt seit 15 Jahren in Köln. Im Laufe der letzten zehn Jahre hat er eine Frau, zwei Hunde, drei Kinder und zwei Katzen um sich gescharrt.

Seine ersten Schritte im Judo machte er bei Koriouchi Emsdetten, dann bei Judo Mugen Gronau. Als Jugendlicher kämpfte er in der Bundesliga beim 1. JCMG, später zehn Jahre lang für die SUA Witten, wo er auch zwei Jahre als Trainer fungierte.

In seiner Jugend durchlief Behrla sämtliche U-Teams im NWJV, mit 14 Jahren gelang ihm der Einstieg in den Junioren-Bundeskader. Ab 2005 kämpfte er für die Männer-Nationalmannschaft. 2008 nahm er in Peking an den Olympischen Sommerspielen teil. Bei den Europameisterschaften gewann er zweimal Bronze. 2012 beendete Behrla nach sieben Jahren Nationalkader unter anderem aus gesundheitlichen Gründen seine aktive Karriere.

Nach einer privaten Neuorientierung und ein paar Jahren „Pause“ wurde er ins Referententeam von Andi Kleegräfe aufgenommen und von da aus, sehr spontan, NWJV-Vizepräsident.



Kontakte:
FB: Benny Behrla
Instagram: benny_behrla
E-Mail: benny.behrla@nwjv.de


Das vollständige Interview mit Benny Behrla gibt es in der September-Ausgabe des "Budoka".

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